Mit dem Schiff durch die Südsee: Eine Reise mit der Aranui 5 – 2021

Aranui in der Bucht von Hiva Oa Tahuata

Wir denken immer gerne an die Reise zurück und haben uns schon oft die schönen Bilder von dort angesehen. Die Marquesas sind im Grunde viel zu schön, um sie nur mal in einer Stippvisite zu besuchen. Vielleicht ergibt sich ja in unserem Leben nochmal die Möglichkeit ein ausführlicheres Inselhopping zu machen.
Nochmals vielen Dank für die geduldige und aufmerksame Unterstützung unserer Reisepläne. Es war eben eine außergewöhnliche Reise in ebenso außergewöhnlichen Zeiten!
Nachfolgend senden wir Ihnen einen ausführlichen Reisebericht.
Ihnen alle Gute für die Zukunft!
Beste Grüße
Marion und Stefan S.

Die Flüge
Alle Flüge sind planmäßig verlaufen. Die Investition in die premium economy class bei der Air Tahiti Nui war jede Minute der Flüge ihren Mehrpreis wert! Die Plätze sind sehr geräumig und ein 1,87m-Mann kann auch dann noch bequem sitzen, wenn sein Vordermann bzw. seine Vorderfrau ihren Sitz ganz nach hinten geneigt hat. Aber nach 20 Stunden sitzen hat man auch darin genug …
Dass man bei der Rückreise in Paris nochmal fünf Stunden Aufenthalt bis zum Anschlussflug hatte, ist nervig. Evtl. sollte da überlegt werden, nochmal etwas Geld in die Hand zu nehmen und separat vom Ticket für die Air Tahiti Nui einen Anschlussflug zum Endzielort (in unserem Fall Stuttgart) zu buchen; das wäre in unserem Fall deutlich schneller gewesen.
Den einzigen Aufreger gab’s bei der Einreise in die USA. Von der Zollkontrolle weg wurde meine Frau zur Homeland Security „gebeten“. Warum hat man uns/ihr nicht gesagt; ich durfte auch nicht mitgehen. Nachdem etliche Zeit verstrichen war, habe ich eine Mitarbeiterin der Air Tahiti Nui informiert. Die wiederum hat ihren Station Chief verständigt, der sie dann „befreit“ hat. Aber warum sie festgehalten wurde, wussten wir danach immer noch nicht. Offensichtlich hatte es etwas damit zu tun, dass meine Frau vor der Reise ihren Reisepass verloren hatte und einen neuen bekommen hat. Ob es möglicherweise auch damit zusammenhing, dass im Flugticket die Passnummer nicht aktualisiert wurde und deshalb noch die alte Nummer dort stand, wissen wir nicht.

 

Ankunft am Flughafen in Papeete
Am Flughafen in Papeete begrüßte uns die lokale Agentur. Wir bekamen das genaue Programm und alle erforderlichen Gutscheine/Vouchers ausgehändigt. 2018 konnten wir mit unserer EC-Karte übrigens nur an Automaten der Banque de Tahiti Bargeld ziehen. Inzwischen geht es auch bei anderen Banken, wie z.B. der Banque de Polynesie und der Banque Socredo. Das heißt, wo es Geldautomaten gibt, ist die Bargeldversorgung gesichert. Aber auch auf der Aranui kann man Geld umtauschen bzw. gegen Kreditkarte bekommen. Lokalen Einkäufen steht damit nichts im Wege …

 

Unterwegs in Tahiti
Während unseres Aufenthalts in Tahiti haben wir uns ans Klima gewöhnen wollen und nicht zu viel unternommen. Es war, wie erwartet, gut feucht und heiß, da lernt man die Klimaanlage zu schätzen. Das Hotel kannten wir ja schon von 2018; es gab also keine Überraschungen. Die geplante Tour zu den Lava-Tubes oder eine andere Wanderung ins grüne Inselinnere war leider nicht zu realisieren, weil diese außerhalb der Saison nur noch an bestimmten Wochenenden stattfinden – schade. Eine Jeep-Tour durch das Inselinnere wollten wir nicht nochmal machen, das haben wir schon 2018 gemacht. Die Fahrt ist aber absolut zu empfehlen! Es geht vorbei an Wasserfällen, einem Staubecken durch das grüne und sehr bergige Innere der Insel. Gegen Mittag gibt es in einem „Wanderheim“ (dort kann man wirklich übernachten!!!) Mittagessen mit traditioneller tahitjanischer Küche.

 

Sonnenuntergang vor Tahiti

Wir haben uns ein Auto zum um die Insel fahren bei AVIS gemietet.
Wir sind einmal links rum (= ostwärts) und einmal rechts rum (= westwärts) um die Insel gefahren. Richtung Osten fährt man durch den eher unerschlossenen Teil der Insel. Die Haupt-Straßen sind alle neu und gut ausgebaut – zwei Fahrspuren jeweils mit Fahrradstreifen! Das war 2018 noch nicht überall so. Ins Landesinnere hinein, besonders die Berge hoch, sind es dann vielfach Betonpisten oder unbefestigte Wege.
Das auf der Ostküste ausgewiesene Arahoho Blowhole ist ein Blowhölchen – und auch das nur bei viel Wellengang. Wer Blowholes z.B. aus Neuseeland kennt, wird enttäuscht sein. Aber drum herum ist ein nette kleine Anlage mit Platz zum Picknick unter Palmen und mit Blick aufs Meer. Außerdem geht es von dort aus auch zu den Faarumai-Wasserfällen. Bei unserem Besuch konnten wir allerdings nur einen sehen, der Weg zu den anderen beiden war wegen Neuanlage der Wege gesperrt. An der Engstelle zwischen Tahiti Nui und Tahiti Iti lohnt die Auffahrt zum Taravo-Lookout auf Tahiti Iti. Dort oben wird Pflanzen (= Ananas)- und Ackerbau betrieben und neben einem schönen Ausblick kommt man sich vor wie in Neuseeland was die Vegetation angeht. Davon, dass es stellenweise richtig knackig nach oben geht und einem auf dem kleinsten Weg dann auch noch große Bau-LKWs entgegenkommen, darf man sich nicht abschrecken lassen.
Irgendwie kommt man schon aneinander vorbei. Die Westküste am späten Nachmittag in Richtung Papeete zu fahren ist besonders schön. Voraus die tief stehende und schließlich hinter Palmen im Meer untergehende Sonne und nach hinten den Blick auf die schön beleuchtete Küste mit tiefblauem Wasser zu sehen, ist schon toll. An der Westküste waren wir auch noch im Jardin botanique. Dort gibt’s verschiedene kurze Wanderungen auf die Hügel um eine kleinen Flusslauf herum. Nur 180 Höhenmeter hoch und wieder runter sind bei dem Wetter aber auch schon ganz schön schweißtreibend. Im Tal unten finden sich übermannsgroße Pflanzen, die wir bei uns im Topf pflegen. Auch das Bain de Vaima und die dazu gehörigen Vaipahi Spring Gardens sind einen Besuch wert.

Mobile Schnellteststation der Aranui
Mobile Schnellteststation der Aranui

Einschiffung auf der Aranui
Das Einchecken auf der Aranui steht gleich morgens gegen 9:00 Uhr auf dem Programm.
Coronabedingt hat es sich gezogen, schließlich mussten sich alle dem Bordarzt vorstellen und ihre  Impfungen nachweisen bzw. ihre Wehwechen erläutern. Der älteste Teilnehmer soll 89 Jahre alt gewesen sein, da war beim Ausbooten in die Pirogen bei Landausflügen schon mal Geduld und Toleranz nötig.
Gleich nach dem Einchecken und Zimmerbezug, noch vor dem Auslaufen, fand die Seenot- und Evakuierungsübung statt.

Passagiere auf der Aranui
Insgesamt waren wir um die 140 Passagiere an Bord bei einer Gesamtkapazität von ca. 300 Betten. Davon waren wir 5 Deutsche und 12 Amerikaner, der Rest alles Franzosen. Reiseleitermäßig wurden die Nicht-Franzosen zu einer Gruppe zusammengesteckt. „Ausflugssprache“ war deshalb Englisch. Aber der zuständige Reiseleiter Jörg war Deutscher und so konnten spezielle Fragen oder nicht verstandene Erklärungen nochmals auf Deutsch geklärt werden. Die kleine Gruppe hatte außerdem den Vorteil, dass wir immer als Erste auf Ausflug gehen konnten und so die Sehenswürdigkeiten vielfach für uns alleine hatten bis das Gros mit den anderen Teilnehmern angerückt ist. Jörg ist nach unserer Ansicht ein sehr guter Reiseleiter. Er ließ uns in verständlicher und interessanter Darstellung an der Geschichte und Kultur der Marquesas teilhaben. Er erklärt auf Nachfrage gerne auch alle Umstände des täglichen Lebens auf den Inseln in Französisch Polynesien und freut sich über alle Fragen.

Hiva Oa archäologische Stätte
Hiva Oa archäologische Stätte

 

Programm auf der Aranui
Das Programm ist während der ganzen Schiffsreise so angelegt, dass man programmmäßig – auch an Seetagen – eigentlich immer etwas machen kann oder geboten bekommt, damit man nicht womöglich gelangweilt in der Kabine oder auf Deck herumsitzen muss. Das hat bei den Landausflügen leider der Nachteil, dass wenig Zeit für eigene Erkundungen bleibt, wenn man nicht bereit ist auf Besichtigungen oder Vorführungen nach Plan zu verzichten. Nach Auskunft von Jörg sei das aber ein in letzter Zeit immer mehr zu beobachtender Trend, dass die Touristen „geführt“ werden und sich nicht auf eigene Erkundungen machen wollen. Das wäre, zugegebenermaßen, aber auch für manche mit Einschränkungen der Mobilität auch gar nicht möglich. Denn abseits von befestigten Wegen geht es gleich nur auf Pfaden durch den Busch und über Stock, Stein und Kokosnussreste sowie durch Sträucher und Palmen. So sind die im Programm enthaltenen „Wanderungen“ immer auf befestigten Wegen, zumeist sogar auf Betonpisten, die aber zum Teil sehr steil (bis zu 25 % Steigung) sind. Das „Schwitzerlebnis“ ist also in jeden Fall zumindest gesichert. Aber auf natürlich belassenen Wegen und Pfaden durch die Natur wäre das Ganze natürlich viel interessanter.

Die Marquesas
Von den zwölf Reisetagen ist man sechs Tage auf den Marquesas. In diesen Tagen geht es Schlag auf Schlag, jeden Tag eine neue Insel – an einem Tag sogar zwei. Wir hätten nichts dagegen gehabt, wenn es insgesamt ein bis zwei Tage länger gewesen wäre, um die vielen Eindrücke auch richtig verarbeiten zu können. Die Marquesas haben mit der Vorstellung einer klassischen Südseeinsel (Riff – Lagune – Zentralinsel) nichts gemeinsam. Es sind vielmehr ins Meer geworfene Felsen. Die Ränder sind zumeist felsig, oft auch grün, aber manchmal auch einfach felsig nackt. Oft geht es gleich steile Klippen hinauf.
Durch die Inseln zieht sich immer eine Bergekette, die im Falle von Ua Huka die Insel in zwei komplett unterschiedliche Vegetationszonen teilt. Die eine Seite über und über grün und die andere staubtrocken. Alle Inseln sind irgendwie ähnlich und doch ganz verschieden. Eine wirklich ganz andere Welt, auf der die Uhren auch anders ticken. Nicht weniger fleißig und engagiert, aber doch deutlich entschleunigter als bei uns in Europa.

Aranui in der Bucht von Hiva Oa Tahuata
Aranui in der Bucht von Hiva Oa Tahuata

Studien- und Dauerwerbeverkaufsfahrt in einem
Die Reise mit der Aranui ist im Grunde eine Art Studienfahrt, bei der man sein Hotel eben immer dabei hat. Unsere Kabine war wie im Prospekt beschrieben. Geschmackvoll eingerichtet, geräumig mit einer Sitzecke und einem kleinen Balkon für zwei Stühle zum auf’s Meer schauen. Das Bett war prima und wir haben immer gut geschlafen. Leider immer zu kurz. Denn wer der Meinung ist, dass er bei jeder Insel beim Einlaufen auf Deck bei der Brücke stehen muss, steht – bis auf die Seetage – immer früh auf. Eingelaufen wird i.d.R. so zwischen 6:00 Uhr und 6:30 Uhr und dann geht gleich der Be- und Entladebetrieb los. Auch im Paradies gilt: Time is Money.
Wo die Aranui anlegt oder ankert, ist den Tag über was los. Viele Inselbewohner warten schon ungeduldig auf ihre Bestellungen und bringen ihre Waren zum Abtransport zum Hafen. Es ist ein beeindruckendes Schauspiel der Crew beim Be- und Entladen des Schiffes zuzuschauen: dreidimensionales Tetris – wie ein ganz präzise orchestriertes Gesamtkunstwerk. Es wird ja alles mitgebracht, was man vor Ort braucht, von Getränken über Lebensmittel bis hin zu Einrichtungsgegenständen, Baumaterialien und Autos. Ein ausgeklügeltes Lade- und Entladesystem sichert, dass alles auch reibungslos abläuft.
Mit einem zwinkernden Auge könnte man die Reise aber auch als Dauerwerbeverkaufsfahrt ansehen. Wie gesagt, wenn die Aranui kommt, sind auf den Inseln alle auf den Beinen. Auch die vielen Kunsthandwerker, die ihre Kunstwerke vorstellen und natürlich auf eifrig kaufende Touristen hoffen. Ob Holz, Stein oder Knochen, es gibt von groß bis klein und das reichlich. Darunter richtige außergewöhnliche Kunstwerke. Kein Wunder, dass die Marquesas für ihr Kunsthandwerk bekannt sind. Das hat allerdings auch seine – gerechtfertigten! – Preis. Aber im Vergleich zu den Läden auf den Hauptinseln wie Tahiti oder Bora Bora doch deutlich preisgünstiger. Wir denken, keiner ist heimgefahren, ohne nicht etwas mitgenommen zu haben.

Leben an Bord – auch mit Corona
Wir waren zum ersten Mal auf einer Seereise und es hat uns auf der Aranui sehr gut gefallen. Alles hatte einen sehr familiären Charakter, was sicher zum einen an der geringen Zahl von Reisenden, aber auch am freundlich-fröhlichen Naturell der Besatzung liegt, die einfach immer „gut darauf“ zu scheinen sein. Sie freuen sich, uns ihre Inseln und ihre Kultur näher bringen zu können und mit uns zu lachen.
Das zeigt sich insbesondere bei aufmerksamen Service im Speiseraum. Hungrig von Bord gehen musste im Übrigen keiner. Wir haben bald verstanden, was der Taxifahrer, der uns bei der Einschiffung ablieferte, meinte, als er sagte „Dann esst mal schön“. Zu Mittag und zu Abend gibt es jeweils ein gutes dreigängiges Menü mit Wein und Wasser – wir sind ja schließlich auf einem französischen Schiff! Wir haben in den ersten Tagen auch mal eine Mahlzeit ausfallen lassen. So regelmäßig und viel essen, noch dazu auf einem leicht, aber merklich schwankenden Schiff, daran mussten sich unsere Mägen erst gewöhnen.
Der Abschluss des „touristischen Tagwerks“ war die Happy Hour auf dem Bar Deck mit Blick auf`s Meer. Höhepunkte waren auch die beiden Abende mit Essen auf Deck und den Vorführungen einheimischer Kultur. Was Corona angeht, haben wir uns auf dem Schiff jederzeit sicher gefühlt. Alle, die auf dem Schiff waren, sind geimpft und PCR-getestet gewesen. Es gab überall Desinfektionsmittelspender und alle haben brav ihre Masken getragen. Kamen Folkloregruppen zu uns aufs Boot, wurde diese alle vorher von der Schiffs-Krankenschwester noch auf dem Kai getestet. Erst dann durfte die ganze Gruppe auf’s Schiff. Auch dazu waren wir im Paradies. Als wir in Tahiti ankamen, lag die Inzidenz dort bei 2 (in Worten: zwei)!

Nuku Hiva - Panoramablick
Nuku Hiva – Panoramablick

Das Wetter
Das Wetter war auf der ganzen Schiffsreise gut. Da die Marquesas Inseln mit Bergen bis zu 1.200 Metern sind, hat es dort häufig Wolken, weil die Winde des Pazifiks dort aufsteigen müssen und deshalb die Feuchtigkeit darin kondensiert. Die Wolken passen aber gut zur Szenerie der Inseln und geben Ihnen manchmal eine fast magische Aura.
Auf Hiva Ova hatten wir dann doch tatsächlich für 20 Minuten einmal Regen. Ansonsten ist es wie am Meer üblich, ein ständiges Kommen und Gehen von Wolken, so dass immer wieder die Sonne durchscheint.
Ein guter Sonnenschutz ist deshalb immer wichtig. Uns auch die Frage der Kleidung ist immer einfach beantwortet: kurz eben. Erst mit der Rückkehr nach Tahiti ist festzustellen, dass es auf den Marquesas doch deutlich weniger feucht ist als dort.

Anfahrt auf Nuku Hiva
Anfahrt auf Nuku Hiva

Mooreas Westküste – Les Tipanieres
Unsere letzten Tage in Französisch Polynesien haben wir auf Mooreas Westseite im Hotel Les Tipaniers verbracht. Nach den vielen Eindrücken während der Schiffsreise, waren wir dort nicht mehr viel unterwegs, sondern haben uns dem Strandleben hingegeben. Wie übrigens einige andere von unserer Schiffsreise auch, so dass man gleich wieder Anschluss hatte. Das Lagoonarium, dass wir vor drei Jahren so toll fanden, gibt es so nicht mehr. Fische (insbesondere Haie und Rochen) durch Füttern anzulocken ist jetzt verboten, weil es wohl Unfälle gab. Es bleibt aber der dortige Korallengarten, der nach Voranmeldung besucht werden kann. Unbedingt zu empfehlen ist die Wanderung auf den Magic Mountain. Von dort oben hat man nach einem (wieder einmal) schweißtreibenden Aufstieg einen fantastischen Blick auf Mooreas Lagune und die Opunohu-Bay. Wieder unten am Einstieg kann man sich zu Belohnung einen sehr leckeren Fruchtshake gönnen und Marmeladen mit tropischen Geschmacksrichtungen erstehen. Die wir aber eigentlich gar nicht nach Deutschland hätten einführen dürfen …

Lagune Moorea - Blick vom Magic Mountain
Lagune Moorea – Blick vom Magic Mountain

 

Im Vergleich zur Aranui ist das Les Tipaniers eine bescheidenere Unterkunft.
Bei den schon etwas älteren Bungalows direkt über dem Strand gibt es keinen Fernseher und auch das Bad und das Mobiliar ist schon etwas in die Jahre gekommen. Aber alles war tiptop sauber. Und nach einer Nacht hatte man sich auch an die im Vergleich zur Aranui fehlende Klimaanlage gewöhnt.
Dafür ist der Blick von dort auf die Lagune einfach fantastisch und es gibt einen sehr schönen kleinen Sandstrand. Am Abend trifft man sich mit einem Drink von der Bar auf dem Bootssteg, um dem Sonnenuntergang zuzuschauen.
Wer will, mietet sich ein Kajak und erkundet die zwei gegenüber liegenden Motus. Aber auch um die vergleichsweise wenigen Korallen direkt vor dem Strand tummeln sich bereits etliche bunte Fische. Auf der Lagunenrundfahrt mit den Pirogen in Bora Bora, wo wir mit der Aranui am letzten Reisetag dort waren, gab es dort nur mengen-, aber nicht artenmäßig mehr Fische. Und es gibt dort ein ausgezeichnetes und leistungsfähiges W-LAN. Auf der Aranui war das nicht der Fall. Dort gab es überhaupt kein freies W-LAN. Wer aber dafür bezahlte, bekam eines. Unseres Erachtens ein Unding bei dem Reisepreis.

Strand Les Tipaniers
Strand Les Tipaniers

Wer Fische sehen will, darf nicht nur Aranui fahren
Das ist zum Schluss vielleicht noch ein wichtiger Hinweis. Wer mit der Aranui unterwegs ist, darf nicht auf See-Ausflüge hoffen, bei denen er viele bunte Fische sieht. Da ist vom Konzept der Tour nicht vorgesehen. Schließlich ist inzwischen wohl auch Rangiroa zugunsten von Makatea aus der Tour gestrichen worden. Ein nach unserer Meinung schlechter Tausch – viele bunte Fische gegen eine schweißtreibende Wanderung über eine (zugegebenermaßen) geologisch interessante Inseloberfläche mit den Lost Places eines aufgegebenen Phosphatabbaus.
Wer Fische sehen möchte (und das sollte man, wenn man schon einmal dort ist!!!), tut also gut daran, davor und/oder danach noch eine andere Insel zu besuchen.

Transport für Menschen und Güter
Transport für Menschen und Güter

 

Alles in Allem
Es war ein wunderbarer Urlaub. Wir können die Fahrt mit der Aranui nur jedem empfehlen, der einmal abseits ausgetretener Reiseziele unterwegs sein will. Wir haben so viel gesehen, erlebt und über Land und Leute erfahren. Wir haben mit den Marquesas Inseln kennen gelernt, die außerhalb der Wahrnehmung der übrigen Zivilisation liegen und außergewöhnlich und spektakulär sind. Wenn es nur nicht so weit weg wäre (und auch preislich nicht so anspruchsvoll), würden wir sicher wiederkommen.


Beste Grüße


Marion und Josef Stefan S. im Februar 2022

 

Bilder: © Marion und Josef Stefan S.