Heinz B., Maupiti – Französisch Polynesien

Auf Maupiti hat es uns ebenfalls sehr gut gefallen. Es ist eine Insel, an welcher – bis jetzt – die Touristenströme zu einem grossen Teil vorbei gegangen sind. Den Einheimischen ist das recht. Sie wollen z.b. kein Hotel auf der Insel oder den Motus. Sie wollen so weiter leben, wie sie es gewohnt sind. So hatten wir z.B. folgendes Erlebnis: Wir hatten einmal ein Artisanat ganz in der Nähe unserer Pension besucht um zu sehen, was angeboten wird. Meine Frau konnte sich an diesem Tag aber nicht so richtig entscheiden. So gingen wir am nächsten Tag nach dem Abendessen nochmals dortin (ca.19.30 Uhr). Der Verkaufsraum war dunkel, doch vor dem Haus saßen noch ein paar Personen. Ein Mann (vermutlich der Besitzer) kam zu uns und fragte, ob wir das Geschäft besuchen wollen. Auf unsere Bejahung ging er zur Tür, öffnete sie, und dann sahen wir, wie ein alter Mann vom Boden aufstand, und mit ihm 3, 4 kleinere Kinder. Sie hatten sich dort auf dem Boden zur Nachtruhe hingelegt. Alle mussten raus – obwohl wir sagten, dass wir das nicht wollen, dass wir am nächsten Tag nochmals kommen können.  Also gingen wir dann doch rein, meine Frau kaufte, was sie haben wollte, und offenbar waren alle zufrieden.

 

Wir waren immer entweder zu Fuss oder mit den Fahrrädern der Pension unterwegs. Es gibt vieles zu sehen. Die Lagune ist sehr schön, nicht zuletzt die Farben des Wassers. An einer Stelle ist es sogar möglich, von der Insel durch das knietiefe Wasser zu einem Motu zu gehen. In der Lagune kann man Mantas beobachten, am besten mit Schnorcheln.

 

Der Aufenthalt dort ist unserer Meinung nach zu empfehlen. Allerdings – und dabei denke ich an die vielen anspruchsvollen und verwöhnten Deutschen – muss man einfache Unterkünfte akzeptieren, Unterkünfte, welche vielleicht den Sauberkeitsvorstellen vieler Reisender nicht ganz entsprechen, Unterkünfte, in welchen man die Betten selbst machen muss. Im einen oder anderen Fall dürfte wohl auch die Hygiene in der Küche nicht den EU-Standards entsprechen (wie übrigens auch bei den Roulottes in Papeete und andernorts!). Aber wenn man sich mit diesen „Schwachstellen“ arrangieren kann, ist Maupiti ein wunderbarer Ort, um sich zu entspannen. Die Leute sind Fremden gegenüber ausgesprochen freundlich und entgegenkommend (wie überall in Polynesien). Allerdings sollte man ein wenig Französisch sprechen und verstehen. Mit Englisch kommt man nicht sehr weit, und andere europäischen Sprachen kann man völlig vergessen.

 

Freundliche Grüsse

 

Heinz B.