Wandern in der Sahara & Nord-Marokko

Marokko Wüste

September 2023 (12.09.-22.09.2023)

Reiseexperte Jean-Léon M. Mirschél

Reisebericht: Wandern in der Sahara & Kurzaufenthalt in Nord-Marokko

Reisefortsetzung nach der Besteigung des M’gouns im Hohen Atlas

12.09.23: Von R’Bat (Hoher Atlas) nach Merzouga

Heute setzte ich meine Reise fort. Hierfür barch ich im Dorf R’bat im Hohen Atlas am sehr frühen morgen auf, mein Ziel war Merzouga, am Rande der Sahara-Wüste.
Die etwa 10-stündige Fahrt versprach nicht nur beeindruckende Landschaften, sondern auch eine Reise durch die vielfältige Natur Marokkos.

Die Reise begann in R’bat, mit großen Ausläufern des Anti-Atlas-Gebirges. Die Straßen schlängelten sich durch Berghänge und boten atemberaubende Ausblicke auf die tiefen Täler. Die roten Felsen des Atlas zeichneten sich gegen den klaren, wolkenlosen Himmel als schönes Foto ab.

Nachdem ich die ersten Stunden durch die Berglandschaft gefahren war, erreichte ich den höchsten Punkt meiner Reise: den Tizi n’Tichka-Pass. Von hier aus konnte ich die Weite des zentralen Atlas bewundern. Teils Schneebedeckte Gipfel, welche sich im Sonnenlicht spiegelten, Teils Grüne Oasen Kilometer weit entfernt.

Ein Highlight zu mittag war die Todra Schlucht. Hier ragen Meterhohe gelb-rote Felsen steil in den Himmel, dazwischen hat sich der Fluß Todra eine Schlucht gebahnt. Trotz der Hitze und Trockenheit der letzte Jahre, gab es hier noch Wasser- wenn auch recht wenig. Aber ich und andere Besucher der Todra-Schlucht erfeuten sich am kühlenden Wasser .

Die Abfahrt von den Bergen führte mich durch fruchtbare Täler, in denen sich kleine Dörfer an die Hänge klammerten. Obstgärten und Felder mit Olivenbäumen zogen vorbei, während ich mich weiter nach Merzouga bewegte. Die Farben der Landschaft wechselten von erdigem Braun zu sattem Grün.

Mit jedem Kilometer nach richtung Merzouga wurde die Landschaft allmählich trockener, und die charakteristische rot, orangene Farbe des Sahara-Sandes wurde sichtbar.
Die Straßen schlängelten sich durch Dünen und Hügel, und die Wüste offenbarte ihre einzigartige Schönheit, indem sie schon teils ihrer gewaltigen Sanddünen zeigte
Schließlich erreichte ich Merzouga, einen Ort am Rande der Sahara. Die goldenen Sanddünen des Erg Chebbi erstreckten sich vor mir, und die untergehende Sonne tauchte die Landschaft in warmes, sanftes Licht. Die Stille der Wüste und die klare, sternenklare Nacht versprachen eine unvergessliche Erfahrung in dieser magischen Umgebung.

Ich musste nach Ankunft sofort ersteinmal eine Runde zur erstgelegenen Düne laufen. Das Gepäck lagerte ich zunächst an der Rezeption ab.

Die Riad Madu ist perfekt ausgewogen zwischen Luxus und der Natur ringsum.
Nach einem riesigem 3 Gänge Menu zum Abend mit doppeltem Dessert, war meine Anreise hiermit geschafft.

Ankunft am Abend in der Riad Madu

13.09.23 Erste Eindrücke von der Sahara

Nach einem stärkendem Frühstück verschlug es mich an den Rand der Sahara. Ich wanderte zwischen den majestätischen Dünen allein, umgeben von großen Dromedar Herden.
Ich hatte sogar das Glück einen winzig kleinen Fenec, den Wüstenfuchs zu sehen.

Als sich der Tag langsam dem Nachmittag zuneigte, suchte ich mir ein ruhiges Cafe in der Altstadt von Merzouga , denn nachmittags wurde hier die Sonne am heißesten (über 47 °C).
In dem Cafe trank ich mit einem Einheimischen den berühmten marroknischen Minz-Tee.
Er erzählte mir dass er früher Nomade war,und seit einigen Jahren nun in der Stadt Merzouga lebt, und sozusagen sein Rentneralter geniesst.
Ich bedankte mich auch für weitere schöne Geschichten, welche er mir erzählte, und musste nun langsam Richtung meiner Unterkunft zurück, da ich einwenig müde vom ganzen Laufen am heutigem Tag war.
Zu Abend gab es heute einen großen Couscoussalat (Taboulé) mit vielen hier selbstangebauten Gemüse.Mmhh sehr lecker….

Die endlose Weite der Sahara

14.09.23 – Tag der Stille und Schönheit Ganztagswanderung durch die Sahara

An diesem Tag begab ich mich auf ein einsames Abenteuer, allein durch die endlosen Weiten der Sahara zu wandern. Eine lange Wanderung, die nicht nur meine körperliche Ausdauer herausforderte, sondern auch eine Reise durch die Wunder der Wüste ermöglichte.

Der Tag begann früh, als die aufgehende Sonne den Himmel und die Sanddünen in eine angenehmes Licht verfärbte.
Die ersten Schritte führten mich durch weichen Sand, der sich unter meinen Füßen verformte, während ich mich tiefer in die Dünenlandschaft begab. Die Stille der Wüste umhüllte mich, nur durchbrochen vom Rascheln des Windes.
Während meiner Wanderung stieß ich auf einige erstaunliche Tiere, die sich an das Leben in der Wüste angepasst hatten.

Einige Fata Morganas spielten mir Streiche, als ich einen See in der Ferne zu erkennen glaubte. Gelegentlich überquerte eine Eidechse meinen Weg, die geschickt über die heißen Sanddünen rannte.

Die Sanddünen enthüllten ihre wahre Schönheit, als die Sonne ihren Höhepunkt erreichte. Die goldenen Hügel erstreckten sich soweit das Auge reichte. Die unberührte Weite der Sahara faszinierte mich, und ich konnte die Zeit vergessen, während ich durch diese unwirkliche Landschaft wanderte.

Nach Stunden der Stille stieß ich plötzlich auf eine winzige Oase, eine grüne Oase inmitten der Wüste. Ein paar Palmen ragten in den Himmel, und das Wasser eines kleinen Brunnen spiegelte den blauen Himmel wider. Hier machte ich meine Mittagspause, genoss die erfrischende Ruhe und genoss mein mitgebrachtes Mittagessen und vorallem mein Trinkwasser.

Mit neuer Energie setzte ich meine Wanderung fort, durchquerend die sanften Dünen und die unendliche Leere. Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu, und als die Sonne hinter den Dünen verschwand, machte ich mich auf den Rückweg zu meiner Unterkunft.
Die Wetterbedingungen in der Sahara erforderten meine ganze Aufmerksamkeit, als ein plötzlicher Wetterumschwung zu einem intensiven Sandsturm führte. Mit meiner Orientierungsfähigkeit und dem Vertrauen in meinen Kompass konnte ich sicher zu meinem Camp zurückkehren.
Erschöpft, aber erfüllt von den Eindrücken des Tages, fiel ich sofort in mein bett in ein tiefen Schlaf.

15.09.23 Blockiert in der Riad wegen Sturm & Regen

Man kann es sich nicht vorstellen, aber ein Sturm in der Wüste ist nicht lustig.

Es gibt zwar keine großen Bäume die Umstürzen können, aber der Sturm wehte den Saharasand durch jede kleine Ritze im Riad. Zum Glück blieben die Fenster zu, da aber die Tür nach innen aufgeht, konnte ich das Zimmer nicht verlassen, da der Sturm dagegen drückte. Ich hatte diese zur Sicherheit richtig zugeschlosen und ein Handtuch „als Dichtung“ davorgelegt. Aber ich konnte weder zum Frühstück gehen und nicht zum Mittagessen…ich hatte noch Chips, was mich rettete.

Am Abend ließ der Sturm nach und ich ging früh zum Essen .

Danach musste ich mich bewegen und lief noch in die Dünen. Plötzlich wurde aus dem trüben Himmel ein Dunkelschwarzer und es fing an zu donnern. Kurz darauf zuckten ganz in der Nähe Blitze in die Dünen nieder und es fing extrem an zu Regnen. Ich lief so schnell ich konnte zurück in die Riad Madu und kam unverletzt und völlg erschöpft an.

16.09.23 Ruhiger Erkundungstag der Stadt Merzouga

An diesen Tagen erkundete ich die malerische Stadt Merzouga, am Rande der Sahara gelegen.
Der Morgen führte mich durch lebhafte Gassen, wo der lokale Markt mit exotischen Gewürzen und traditionellem Handwerk zum Leben erwachte.
Ein kurzer Besuch der Moschee gewährte Einblicke in die kulturelle Bedeutung dieses Ortes.
Viele Kleine Moscheen jedoch immer sehr hübsch gebaut und vierziert.

Nach einem entspannten Nachmittagstee in „meinem Café“ unternahm ich auch einen Ausflug zu den nahen Sanddünen des Erg Chebbi.
Ein Dromedarritt durch die goldenen Dünen bei Sonnenuntergang bot einen atemberaubenden Blick auf die Wüstenlandschaft.

Abends kehrte ich in meine Unterkunft Riad Madu zurück.
Das Abendessen auf der Dachterrasse mit Tajine gab mir die Kraft und Energie heute lange wach zu bleiben um mit einem Teleskop eines anderen Gastes den Sternenhimmel zubetrachten.

17.09.23 Weiterreise von Merzouga nach Tanger

Heute war ein Tag des Wandels, denn ich musste mich von der Wüstenlandschaft verabschieden. Der Morgen begann mit einem kurzen Abschiedsspaziergang durch die Sanddünen von Merzouga, während die aufgehende Sonne die Wüste in ein warmes Glühen tauchte.

Der Abschied von Merzouga führte mich zum Flughafen Errachidia, von dem aus ich nach Casablanca flog. Der Anblick der schier endlosen Weiten der Sahara, die unter mir vorbeizogen, hinterließ einen bleibenden Eindruck.
In Casablanca angekommen, setzte ich meine Reise mit dem Hochgeschwindigkeitszug „TGV al Boraq“ fort, der mich mit beeindruckenden 350 km/h nach Tanger brachte.

Die Ankunft in Tanger war von familiärer Freude geprägt, als ich von meinen Cousins und Cousinen, meinen Onkel und meiner Tante herzlich begrüßt wurde.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Hafen von Tanger, um dort gemeinsam Mittag zu essen.

Der Hafen von Tanger bot einen faszinierenden Anblick, mit Fischerbooten, Handelsschiffen und der lebendigen Atmosphäre des Hafenlebens. Wir flanierten entlang der Uferpromenade, bewunderten das Treiben der Schiffe und genossen die Meeresbrise, die den Duft des Ozeans mit sich brachte.


Der Tag im Hafen endete mit einem gemütlichen Abendessen in einem lokalen Restaurant, wo wir traditionelle marokkanische Köstlichkeiten genossen.
Der Austausch von Erlebnissen und das Lachen im Kreise der Familie machten diesen Tag zu einem wunderschönen Abschluss meiner Reise von der Wüste nach Tanger.
Mit einem angehmen erschöpft sein von den Erlebnisen am heutigem Tag schlief ich sehr gut ein, und freute mich auf den kommenden Tag.

18.-20.09.23 Erkundung von Tanger

An diesen Tagen erkundete ich die faszinierende Medina von Tanger, ein Labyrinth aus engen Gassen, lebhaften Märkten und historischen Gebäuden.
Der Charme der Altstadt zog mich sofort in seinen Bann, während ich zwischen den bunten Souks schlenderte und das geschäftige Treiben genoss.

Nach diesem lebendigen Stadterlebnis führte mich der Weg zur Grotte von Herkules, einer beeindruckenden natürlichen Sehenswürdigkeit am Mittelmeer.
Der Blick auf die gewaltigen Felsen und das rauschende Meer war atemberaubend.
Die Legenden um die Grotte verliehen dem Ort eine mystische Atmosphäre, die ich in vollen Zügen genoss.

Am Abend teilte ich diese Eindrücke mit meiner Familie bei einem gemeinsamen Abendessen. Die traditionellen marokkanischen Gerichte, die wir teilten, schmeckten nicht nur köstlich, sondern schufen auch eine warme, familiäre Atmosphäre.

Mit einem Gefühl der Zufriedenheit verbrachte ich meine letzte Nacht in Tanger.

21.09.23 Von Tanger nach Marrakesch

Heute war mein letzter Tag in Marokko.
Der Morgen begann mit der rasend schnellen Zugfahrt von Tanger bis nach Marrakesch, bei der ich mit bis zu 350 km/h durch die malerische Landschaft raste.
Die Geschwindigkeit des Zuges und die vorbeiziehenden Bilder schufen ein aufregendes Gefühl, dass ich nach langer Zeit wieder nach hause kam, jedoch auch ein sehnsuchtsgefühl da ich marokko sehr vermissen werde.

In Marrakesch angekommen holte mich ein guter freund ab, und wir einigten und auf eine Quad tour ausserhalb von Marrakesch um Wüstenumgebung zu erkunden.
Das Aufheulen der Motoren und der Staub in der Luft schufen eine einzigartige Kulisse für unser Abenteuer, während wir durch die beeindruckenden Landschaften düsten.

Nach diesem adrenalinstrotzenden Erlebnis gönnten wir uns ein letztes Abendessen in einem schicken Lokal.
Die exquisiten Aromen der marokkanischen Küche und die eleganten Atmosphäre des Restaurants bildeten einen festlichen Abschluss für meine Zeit in diesem faszinierenden Land.

Mit dem Geschmack von köstlicher Tajine verbringe ich nun meine letzte Nacht in Marokko.

22.09.23 Abschied nehmen von Marrokko

Der Abschied von Marrakesch markierte das Ende meiner unvergesslichen Reise.
Von Marrakesch flog ich über Frankfurt schließlich zurück nach Dresden, mit einer Fülle von Erinnerungen an eine abenteuerliche und vielseitige Reise durch Europa und Nordafrika.

Diese einmonatige Reise wird für immer in meinem Herzen verankert bleiben, als eine Zeit der Selbstentdeckung, kulturellen Bereicherung und intensiven Naturerlebnisse

Danke für das Lesen meines Reiseberichtes.

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Euer Jean-Léon Mirschel