Seychellen Reisebericht von Reiseexpertin Julia Schurig

Seychellen

Reisezeit: 08.06.-24.06.2023

Nach fast 10 Jahren beschloss ich, die Seychellen erneut zu bereisen. Damals war ich noch „frisch“ bei L’Evasion Tours angestellt und entdeckte die Inseln zu beruflichen Zwecken. Diesmal wollte ich die Inseln von einer anderen Seite erkunden, und zwar nicht alleine, sondern mit meinem Freund Jan und unserer gemeinsamen 4-jährigen Tochter Karoline.

Nachdem Turkish Airlines sich entschieden hatte, die Seychellen in den Sommermonaten nicht mehr anzufliegen und Qatar Airways seine Flugzeiten ungünstig änderte, entschied ich mich, die Flüge mit der für mich zuverlässigsten Airline Emirates zu buchen.

Nach einer langen fast 24-stündigen Anreise mit dem Zug und Flugzeug erreichten wir endlich die Seychellen. Freundlich wurden wir von unserer örtlichen Partner-Agentur Creole Travel Servicebegrüßt und herzlich in Empfang genommen.

MAHÉ

Um uns etwas von der langen Anreise zu erholen und einen ersten Eindruck von den Seychellen zu bekommen, blieben wir die ersten 3 Nächte am „Beau Vallon“ Strand auf Mahé.

Wirklich erkundet haben wir den Strand erst am Tag nach unserer Ankunft. Von unserer Unterkunft „Hanneman Holiday Residence“ ist man in nur wenigen Minuten am Strand. Nachdem wir im „Insel-Rythmus“ angekommen waren, unternahmen wir einen Bootsausflug zur Schildkröteninsel Moyenne Island.

Ausflug nach Moyenne Island

Mit einem Katamaran brachte uns die Crew zur Insel. Während des Törns fuhren wir an Cerf Island vorbei und umkreisten einmal St. Anne.

Auf Moyenne Island angekommen begrüßte uns bereits nach wenigen Minuten einige der über 100 dort lebenden Schildkröten, die frei auf der Insel leben. Am Anfang des Rundweges tummeln sich die Tiere ganz besonders, weil sie an die Fütterungen gewöhnt sind. Aber man trifft die riesigen Tiere immer wieder auch mitten auf dem Weg an.

Auf Moyenne besuchten wir außerdem mehrere Aussichtspunkte,von wo aus man eine gute Sicht auf die anderen Inseln hat. Unser deutschsprachiger Guide Desmond berichtete uns von der Geschichte der Insel sowie von den dort lebenden Tieren und der teils einzigartigen Pflanzenwelt.

Nach dem Rundgang gab es ein leckeres kreolisches Barbecue zu den Klängen einer kreolischen Band.

Auf unserer Rückfahrt nach Mahé unternahmen wir noch einen Schnorchelstopp.

VON MAHÉ nach PRASLIN:

Am Tag nach dem Ausflug nach Moyenne Island starteten wir unser Inselhopping indem wir von Mahe nach Praslin weiter reisten. Morgens ging es mit unserem privaten Chauffeur zum Hafen, um mit der Vormittagsfähre nach Praslin überzusetzen.

Die Tickets für die Cat Cocos Fähre hatten wir bereits vorab von Creole erhalten. Die Fahrt mit der Fähre dauerte ca. 1 Stunde und 15 Minuten und war wegen des starken Wellengangs etwas holprig.

PRASLIN:

Nach der Ankunft wurden wir erneut freundlich von unserer Agentur begrüßt und anschließend mit einem Privattransfer zu unserer Unterkunft an der „Anse Volbert“ gefahren. Die „Anse Volbert“ war für uns der perfekte Strand mit allem, was man so benötigt in der direkten Umgebung. Der Strand war auch ein guter Ausgangspunkt, um die Insel zu erkunden.

Wir haben im liebevoll eingerichteten Hirondelle Gästehaus übernachtet, von dem aus wir innerhalb von ein paar Minuten zum herrlichen Strand „Anse Volbert“ laufen konnten. Dieser Strandabschnitt ist unserer Meinung nach perfekt für Familien mit kleinen Kindern, zum Planschen, zum Spazieren und sogar zum Schnorcheln. Auch kann man von hier aus gut Touren zur Schildkröteninsel Curieuse unternehmen.

Jeden Morgen wurde unser Frühstück frisch in unserer eigenen kleinen Kitchenette von einer netten Dame zubereitet und auf unserer eigenen Terrasse serviert.

PRASLIN – Anse Lazio:

Während unseres Aufenthaltes unternahmen wir einen Ausflug mit dem Bus zum berühmten Strand „Anse Lazio“.

Die „Anse Lazio“ ist mit seinem türkisblauen Wasser, weichem Pulversand und eindrucksvollen Granitfelsen ein wahrhafter Bilderbuchstrand.

Wer mit dem Bus anreist, sollte jedoch unbedingt wissen, dass ein schweißtreibender Fußmarsch unternommen werden muss.

PRASLIN – Vallée de Mai:

Für die nächsten Tage entschieden wir uns, einen Mietwagen zu nehmen. So konnten wir die Insel Praslin ohne Zeitverlust besser erkunden.

Mit dem Auto fuhren wir in den Vallée de Mai, um uns die berühmte Coco de Mer anzuschauen. Im Vallée de Mai angekommen, entschieden wir uns, mit 7 weiteren Touristen einen Guide zu teilen.

Dank des Guides wurde uns die Flora und Fauna der Seychellen sehr gut übermittelt. Die Faszination des Parks geht von den Pflanzen aus. Einerseits kann man die überaus große Coco de Mer bestaunen und die dazugehörigen riesigen Palmenblätter. Andererseits sollte man das Augenmerk auch immer wieder auf die kleinen Details richten. So haben viele der Pflanzen die unterschiedlichsten Stacheln vorzuweisen.

PRASLIN – Anse Georgette:

Des Weiteren unternahmen wir einen Ausflug zur „Anse Georgette“.

Hierfür hatte uns die örtliche Agentur „Creole“ vorab beim Hotel „Constance Lemuria“ angemeldet. Dieser Strandabschnitt befindet sich direkt in der Hotelanlage des 5-Sterne Resorts. Ohne Anmeldung wird der Einlass nicht erlaubt. Auch hier war ein kleiner ca. 40-minütiger Spaziergang entlang des Golfplatzes des Hotels erforderlich. Vorbei an zahlreichen Mangobäumen erreichten wir den wohl zweitschönsten Strand der Insel. Die Wellen waren jedoch für unseren Reisemonat Juni etwas hoch, was ein entspanntes Bad im Meer, besonders mit Kind, etwas beeinträchtigt hat.

SCHILDKRÖTENINSEL CURIEUSE

Das Highlight unseres Praslin Aufenthaltes, vielleicht sogar der gesamten Seychellen-Reise, war unser Ausflug zur Schildkröteninsel Curieuse.

Über unsere Unterkunft buchten wir einen Ganztagesausflug mit Barbecue. Gemeinsam mit zwei französischen Pärchen erkundeten wir zunächst die Unterwasserwelt vor der kleinen Insel St. Pierre. Nachdem wir uns erfrischt hatten, ging es direkten Weges auf die Insel Curieuse. Zunächst hatten wir reichlich Zeit, die Schildkröten zu füttern und zu streicheln. Einige waren sehr zutraulich und genossen es, am Hals gekrault zu werden.

Bevor wir uns bei einem leckeren kreolischen Barbecue stärken konnten, spazierten wir entlang eines schönen Weges durch die Mangroven. Auf diesem Spaziergang machten wir einige Begegnungen mit hungrigen Schildkröten, die unsere Tochter liebevoll fütterte. Nachdem auch wir uns bei einem köstlichen Mahl aus Fisch und kreolischem Curry gestärkt hatten, begann unsere Fahrt zurück zum Hotel. Zuvor machten wir noch einen kleinen Schnorchelstopp vor der „Anse Petit Cour“.

VON PRASLIN nach LA DIGUE:

Nachdem wir Praslin ausführlich erkundet hatten, führte uns die Reise weiter nach La Digue. Mit der Cat Rose fuhren wir in nur ca.15 Minuten auf diese kleine Insel.

Wir bezogen unser sehr komfortables Apartment im Gästehaus „Cabanes des Anges“ und besorgten uns zwei Fahrräder, eines mit Kindersitz. Sofort machten wir uns auf den Weg, um einen ersten groben Überblick von La Digue zu bekommen.

Da ich die Seychellen bereits vor einiger Zeit einmal bereist hatte, fielen mir sofort die zahlreichen Veränderungen seit damals auf. Es wurde viel gebaut, besonders direkt an den Stränden. Somit ist es für Einheimische und Touristen, die keine Unterkunft am Meer bewohnen, nur noch möglich, an den Stränden „Anse Patates“, „Anse Severe“ und gegen Eintritt an der „Anse Source d’Argent“ geschützt ins kühle Nass zu gehen.

Auf unserer Fahrt entlang der Küstenstraße trafen wir auf die Riesenschildkröten „Papaya“ und „Mango“, welche sich ganz ungestört an der Strandbar die Zeit vertrieben oder ein Mittagsschläfchen auf der größtenteils von Fahrrädern befahrenen Straße hielten. Unser Ziel war das nördliche Ende der Straße an der „Anse Fourmis“. Auf der gemütlichen Fahrt genossen wir die tolle Aussicht auf die umliegenden Inseln „Félicié“, „Grande Soeur“ und „Petite Soeur“. Ohne jegliche Vorwarnung endete plötzlich die Straße. Dahinter folgten viele Granitfelsen und eine steinige Küste. Von hier aus ist es nicht mehr weit zur „Anse Cocos“, die man jedoch von der „Anse Fournis“ aus nur mit einem einheimischen Wanderguide bewandern sollte.

Fahrradausflug zur Grand Anse & Anse Coco

Da wir jedoch den natürlichen Pool der „Anse Cocos“ sehen wollten, unternahmen wir an einem unserer Tage auf La Digue zunächst einen Fahrradausflug zur „Grand Anse“. Nachdem wir unser Fahrrad geparkt hatten, wurden wir bereits durch Warnschilder darauf hingewiesen, wie gefährlich ein Bad an diesem Küstenabschnitt ist.

Entlang des schönen Strandabschnittes überwanden wir zwei höheren Landzungen und erreichten die „Anse Cocos“. Der Strand ähnelt der „Grand Anse“ und der sich dazwischen befindenden „Petite Anse“. Es lohnt sich jedoch, die „Anse Cocos“ bis zum Ende zu gehen. Denn hier fanden wir das Naturschwimmbecken. Dieser Abschnitt der „Anse Cocos“ ist durch Granitfelsen vom offenen Meer größtenteils getrennt und eignet sich somit hervorragend zum Planschen.

Auf unserem Rückweg machten wir noch an der sich am Anfang der „Anse Cocos“ befindenden Strandbar halt und überbrückten den kurzen Regenschauer mit einem köstlichen Smoothie. Davon gestärkt, traten wir unseren Rückweg zu unseren Fahrrädern an und schließlich den beschwerlichen Weg bergauf in Richtung Westküste.

LA DIGUE – Anse Source d’Argent“:

Ein Muss für jeden La Digue Besuch ist ein Ausflug zum wohl schönsten Strand der Welt, der „Anse Source d’Argent“.

Unsere Reiseleiterin gab uns den Tipp, den „L’Union Estate“ Park gegen 16:30 Uhr zu betreten. Hier zahlten wir Eintritt und durften durch den späten Einlass innerhalb der nächsten 24 Stunden diesen Park so oft besuchen, wie es uns lieb war. Nur über den „L’Union Estate Park“ gelangt man zur „Anse Source d’Argent“.

Da der Himmel sich stark eintrübte und die Tagesgäste bereits wieder auf dem Rückweg nach Praslin oder Mahé waren, war der Strandabschnitt fast menschenleer. Vorbei an den imposanten Granitfelsen gelangten wir ans Ende der „Anse Source d’Argent“. Unser Erstbesuch wurde jedoch aufgrund eines starken Regenschauers frühzeitig beendet. Wir beschlossen allerdings, am Folgetag von unserem Eintrittsrecht Gebrauch zu machen, und erkundeten bei relativ schönem Wetter den Bilderbuchstrand. Endlich konnten wir das türkisblaue Meer mit den aus Kalendermotiven bekannten Felsformationen bestaunen. Es ist ratsam, den Strand bis ans Ende zu belaufen. Auf dem Rückweg bemerkten wir, dass einige Touristen gleich am Anfang an den etwas engeren Abschnitten verweilten.

VON LA DIGUE nach MAHÉ

Die letzte Etappe auf unserer Reise führte uns noch einmal nach Mahé.

Jedoch ging es diesmal nicht an den „Beau Vallon“ Strand, sondern an die „Anse Boilleau“, welche sich im Südwesten der Insel befindet. Hier ist es im Vergleich zum „Beau Vallon“ Strand, der sich im nördlichen Küstenabschnitt der Insel befindet, sehr ruhig. Besonders in unserer Reisezeit Juni war die Abgeschiedenheit fernab vom Tourismus ein schöner Ausklang. Auch wenn das Baden durch die starken Strömungen fast nicht möglich war, genossen wir die letzte zwei Tage sehr.

Einen Tag vor der Abreise unternahmen wir einen weiteren Inselausflug.

Hierzu wurden wir von einem Fahrer abgeholt, der uns zunächst in die Hauptstadt „Victoria“ brachte. In „Victoria“ angekommen, wartete bereits unser deutschsprachiger Guide Desmond, der uns bereits während des Ausfluges nach Moyenne Island begleitet hatte. Er zeigte uns die Stadt und führte uns zum Markt, wo Händler ihre frischen und köstlichen Waren anboten.

Das wuselige Treiben gefiel uns so gut, dass wir uns entschlossen, am Tag der Abreise mit dem Bus noch einmal hinzufahren, um letzte Souvenirs zu besorgen. Schließlich hatten wir am Ausflugstag mit Desmond nicht allzu viel Zeit und noch einige Stationen vor uns. Nach einem kurzen Besuch bei unserer örtlichen Agentur „Creole“ fuhren wir weiter zur Mission Lodge. Hier wurde uns ein außergewöhnlichster Ausblick über die Westküste von Mahé geboten. Die Mission Lodge war einst Farm und Internat für befreite Sklavenkinder. Während unseres Besuchs brachte uns Desmond die Flora und vor allem Fauna näher. Er entdeckte ein Chamäleon und gab es Karoline, welche vom Anblick des kleinen „Magiers der Farben“ mehr als begeistert war.

Nach einer Stärkung in einem Restaurant machten wir uns zu unserem letzten Ausflugspunkt auf. Wir besuchten die „Takamaka“ Rum Destillerie und unternahmen eine kleine Verkostung der dort gebrauten Rum-Sorten. Dank dieser Verkostung wussten wir, welcher Rum als Mitbringsel in unserem Koffer verstaut werden sollte. Vollgepackt mit diesen vielen Eindrücken, verbrachten wir unsere letzten Stunden in unserer Unterkunft „Auberge Anse Boileau“ und genossen den letzten Sonnenuntergang auf den Seychellen.

Unser Rückflug startete kurz vor Mitternacht und es lag noch eine weite Heimreise vor uns.

On Tour auf La Digue

Au revoir Seychellen.

Ende der Insel-Hopping-Reise

Eure Julia